Elena – Ein Leben fuer Pferde by Nele Neuhaus

Elena – Ein Leben fuer Pferde by Nele Neuhaus

Autor:Nele Neuhaus
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 9783522650960
Herausgeber: Thienemann
veröffentlicht: 2011-06-13T22:00:00+00:00


Melike brannte darauf, ihren Vernichtungsfeldzug gegen Ariane zu starten, und verzichtete dafür sogar auf einen Grillabend in der Gesellschaft von Lajos und Liam. Gleich nachdem wir unsere Pferde versorgt hatten, schwang sie sich aufs Fahrrad und radelte nach Hause. Ich wollte sofort auf mein Zimmer, aber Papa hielt mich auf. Er stand mit ein paar Leuten vor zwei Boxen im langen Stall.

»Elena!«, rief er. »Ich möchte dich Frau Denninger, Fabian und Saskia vorstellen.«

Die neuen Einsteller hatte ich völlig vergessen. Widerstrebend ging ich zu ihm hin, schüttelte Frau Denninger brav die Hand. Fabian war etwa so alt wie Christian, er war groß und schlaksig und sah auf den ersten Blick ziemlich cool aus.

»Hey«, sagte er nur Kaugummi kauend.

Seine Schwester war ungefähr in meinem Alter. Sie war klein und dünn, hatte raspelkurze weißblonde Haare, die in alle Richtungen von ihrem Kopf abstanden, und riesengroße babyblaue Augen.

»Hi! Ich bin Kiki.« Sie hielt mir die Hand hin und ich schüttelte sie. »Eigentlich Saskia, aber das ist ein voll bescheuerter Name.«

Obwohl ich im Moment echt andere Sorgen hatte, musste ich grinsen.

»Das ist übrigens mein großer Bruder Fabian, er kriegt leider nur schwer die Zähne auseinander.« Sie kicherte und zwinkerte mir zu, und ich mochte sie auf Anhieb.

Ich schaute mir noch Saskias Pferde an, Carino und White Face, dann musste sie hinter ihrer Mutter und ihrem Bruder herrennen, die mit Papa schon den Stall verlassen hatten.

»Jetzt müssen wir daheim Kisten auspacken.« Sie rollte die Augen in gespielter Verzweiflung. »Die Umzugswagen müssten mittlerweile da sein. Ich hoffe, wir bleiben hier mal eine Weile. In den letzten Jahren sind wir sechs Mal umgezogen.«

»Echt? Wieso das denn?« Ich staunte. Seitdem ich denken konnte, lebte ich auf dem Amselhof, und konnte mir nicht vorstellen, ständig den Wohnort zu wechseln.

»Liegt am Job von meinem Dad.« Kiki zuckte mit den Schultern und verzog das Gesicht. »Sehen wir uns morgen?«

»Klar«, erwiderte ich. »Ich wohn ja hier.«

»Dann bis morgen!« Sie winkte mir und hüpfte davon wie ein Kobold.

Ich winkte auch, dann trabte ich hinüber zum Haus und rannte hoch in mein Zimmer.

Die Rettet Tim vor Bauerntrampel Elena-Gruppe hatte mittlerweile 136 Mitglieder, und ich konnte Kommentare über mich lesen, über die ich gelacht hätte, wäre es nicht so traurig gewesen. Diese ganzen Leute kannten mich überhaupt nicht und schrieben trotzdem das übelste Zeug über mich. Unglaublich!

Ich fühlte mich klebrig und verschwitzt, deshalb duschte ich und zog mir frische Klamotten an. Draußen war es drückend schwül geworden, ein Gewitter lag in der Luft. Mama bat mich, ihr mit dem Tischdecken auf der Terrasse zu helfen. Wir hätten uns auch drüben in den Garten der Gaststätte setzen und uns von Omas Kellnerin bedienen lassen können, aber Mama war sehr stolz auf ihre Terrasse, und das mit Recht.

Stani und Heinrich hatten erst vor ein paar Wochen die hässlichen Waschbetonplatten herausgerissen, die ganze Terrasse um das Doppelte vergrößert und Terrakottaplatten verlegt, dazu hatten sie eine neue Pergola gezimmert und die knorrigen Stämme und Äste der Glyzinie vorsichtig von den morschen alten Balken auf die neuen gebunden. Jetzt blühte die



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